Gastprofessur Rüdiger Görner

Prof. Dr. Rüdiger Görner nimmt im Sommersemester 2007 eine Gastprofessur des Zentrums für Interkulturelle Studien am Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft wahr.

Prof. Dr. Rüdiger Görner ist der derzeitige Leiter der Abteilung für Deutsche Philologie des Queen Mary College in London und der Gründungsdirektor des Centre for Anglo-German Cultural Relations. Er ist Mitglied einer europäischen Forschungsgruppe zu Mythologien in der Moderne und zur Präsenz italienischer Motive in der Deutschen Literatur und einer Forschungsgruppe zu „Grenzen“ im literarischen Diskurs seit 1800. Seine Forschungsbereiche umfassen zudem die Darstellung von Wissenschaft und Kunst in der deutschsprachigen Literatur, Poetologie der Jahrhundertwende, die Ästhetik der Wiederholung und das Konzept der Pluralektik im der Deutschen Romantik. Prof. Görner ist auch als Literaturkritiker für Die Zeit, die Frankfurter Allgemeine Zeitung, den Tagesspiegel, Die Presse und die Neue Zürcher Zeitung tätig.

Wichtigste Buchveröffentlichungen:

Streifzüge durch die englische Literatur. Frankfurt/Main 1998.

Nietzsches Kunst. Annäherung an einen Denkartisten. Frankfurt/Main 2000.

Grenzen, Schwellen, Übergänge. Zur Poetik des Transitorischen. Göttingen 2001.

Londoner Fragmente. Eine Metropole im Wort. Düsseldorf/Zürich 2003.

Rainer Maria Rilke. Im Herzwerk der Sprache. München/Wien 2004.

Thomas Mann. Der Zauber des Letzten. Düsseldorf/München 2005.

Vorlesung mit Übung

"Pluralektik der Romantik. Reflexionen über ein kulturtheoretisches Phänomen"

Di 26.6., 3.7., 10.7., 17.7. 16-18 P 4 (Vorlesung)
Mi 27.6., 4.7., 11.7., 18.7. 15-16 P 206 (Übung)

Seit der Frühromantik galt das „Bunte“, Vielfältige als Kennzeichen eines Denkens, das selbst mit der Vernunft spielte, weil es jeden Lebensbereich ins intellektuell-künstlerische Spiel bringen wollte. Als Strukturprinzip reichte dafür die Dialektik nicht länger aus. In diesen vier Vorlesungen soll exemplarisch (mit besonderer Berücksichtigung der deutschen und englischen Verhältnisse) gezeigt werden, wie die Romantik eine Pluralektik entstehen ließ, die alle Erfahrungsbereiche mit allen nur denkbaren Reflexionsformen in Beziehung zu setzen versuchte.

Außerdem wird Herr Prof. Dr. Görner eine Vortragsreihe anbieten:

Kreisverkehr oder Kreuzweg: Bemerkungen zu einer Phänomenologie britisch-deutscher Kulturbeziehungen seit 1900

Mo 25.6., 2.7., 9.7., jeweils 18-20 im Fakultätssaal

Anglophilie und Germanophobie, aber auch England-Verachtung und Deutschland Verklärung prägen das wechselvolle, ebenso spannungsreiche wie fruchtbare Verhältnis zwischen diesen beiden Kulturen. In drei Vorlesungen sollen einige der literarischen und mentalitätsgeschichtlichen Aspekte dieses Beziehungsgefüges und der sich daraus ergebenden Denk-und Schreibweisen untersucht werden.