Theateradaptionen.
Interkulturelle Transformationen moderner Bühnentexte
(Internationale Tagung, Mainz, 7.–9.5.2015)
Theaterinszenierungen implizieren immer intermediale Übersetzungsprozesse. Im Rahmen einer Tagung, die als interdisziplinäres und interkulturelles Gespräch entlang der Schnittstellen von Literatur- und Übersetzungswissenschaft, Übersetzungspraxis, Theaterpraxis und Verlagswesen konzipiert ist, wollen wir gemeinsam mit Vertretern der involvierten Arbeitsgebiete (Literatur- und Übersetzungswissenschaftler, Übersetzer, Theater- und Verlagspraktiker, Theaterkritiker) analysieren, was zusätzlich zu diesem immer stattfindenden intermedialen Übersetzungsprozess auf dem Spiel steht, wenn einer Inszenierung bereits ein übersetzter Text zugrunde liegt. Welche Texte werden in welcher Übersetzung gespielt, was macht die Spielbarkeit einer Übersetzung aus, nach welchen Kriterien erfolgen Neu- oder Erstübersetzungen, gibt es einen Kanon etablierter Autoren und Übersetzungen und welche kulturellen Übersetzungsprozesse sind nötig, damit z. B. ein italienischer Komödientext des 18. Jahrhunderts auch ein deutschsprachiges Publikum des 21. Jahrhunderts noch zum Lachen bringt?
Tagungsorte:
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Staatstheater Mainz
Programm
Donnerstag, 7. Mai 2015, Campus der Universität, Alte Mensa
14:00 Uhr Begrüßung und Eröffnung der Tagung
14.30 Uhr Marco Castellari, (Mailand), Dal libro alla scena. Grassi, Strehler und die deutschsprachige Dramatik im Italien der 1940er-50er Jahre
15:15 Uhr Michael Rössner (München): Die Crux des Erfolges: Zu Übersetzungs- und Aufführungsschwierigkeiten Luigi Pirandellos im deutschen Sprachraum von den "Sechs Personen" zu den Riesen vom Berge.
16:00 Uhr Kaffeepause
16:30 Uhr Gabriella Catalano (Rom), Deutsches Drama in Italien: Theaterübersetzung und Theaterzeitschriften
17:15 Uhr Peter Goßens (Bochum), P. P. Pasolinis Theater in Deutschland
18:00 Uhr Olaf Müller (Mainz): Goldonis La Guerra in deutschen Übersetzungen und Adaptionen
19:00 Uhr Gemeinsames Abendessen
19.30 Uhr, Schauspiel des Staatstheaters Mainz: Water by the spoonful. Von Quiara Alegría Hudes. Zum letzten Mal. Im Anschluss Publikumsgespräch mit Regisseur und Übersetzer K.D. Schmidt.
Freitag, 8. Mai 2015, Staatstheater Mainz
9:30 Uhr Dietrich Scholler (Mainz): Goldonis Servitore di due padroni in neueren Übersetzungen
10:15 Uhr Julia Stenzel (Mainz): Ein Grieche für Europa? Aristophanismen des 19. Jahrhunderts
10:45 Uhr Marco Menicacci (Bonn/Konstanz): Die Dichtung am Theater: Übersetzung und Inszenierung von Primo Levis “Il Versificatore”
11:30 Uhr Diana di Maria/Imke Momann, (Jena), Zeitgenössisches italienisches Theater in Deutschland -Bestandsaufnahme und Desiderate aus Sicht einer universitären Laienschauspielgruppe
12.30 Uhr Mittagspause
14:30 Uhr Luigi Reitani, (Udine), Zwei Länder, eine Bühne? Italien und Deutschland im Vergleich ihrer Theaterinstitutionen und im Wechselspiel ihrer literarischen Dramentraditionen.
15.15 Uhr Elena Polledri (Udine), Von „Verter“ bis Pulcinella: Goethes Roman im italienischen Theater.
16.00 Uhr Port, Ulrich, (Trier), Die Religionsfrage in Schillers "Jungfrau von Orleans" als Shakespeare-Übersetzung ("Henry VI")
16.45 Uhr Kaffeepause
17:00 Uhr Podiumsdiskussion mit: Jörg Vorhaben (Chefdramaturg Schauspiel, Staatstheater Mainz), Uli Menke (Übersetzer), Sabine Heymann (Zentrum für Medien und Interaktivität der Universität Gießen und Übersetzerin), Bettina Walther (Fischerverlage Theater&Medien), Flavia Foradini (Journalistin, Autorin), Luigi Reitani (Germanist, Übersetzer), Andreas Gipper (Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaft, Uni Mainz)
19.30 Uhr Theaterbesuch Staatstheater Kleines Haus:
Wajdi Mouawad: Verbrennungen (Incendies), und Gespräch mit dem Übersetzer (Uli Menke)
Samstag, 9. Mai 2015, Campus der Universität, Alte Mensa
9.30 Uhr Schneider, Steffen (Trier), Carlo Gozzis Turandot von Friedrich Schiller bis zu Ferruccio Busoni
10.15 Uhr Francesca Tucci (Palermo): Lessing als Übersetzer von Seneca
11.00 Uhr Kaffeepause
11.15 Uhr Flavia Foradini (Mailand): Strehler und Brecht im Dialog
12.00 Uhr Sabine Heymann (Gießen): „Konzept“ und „Wort“ Luca Ronconis Methode der "Zweigleisigkeit" bei der Inszenierung von übersetzten Texten und die Folgen für das Übersetzen für das Theater
12.45 Uhr Mittagspause/Abreise
Veranstalter: Prof. Dr. Olaf Müller (Universität Mainz, Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft); Prof. Dr. Elena Polledri (Universität Udine, Dipartimento di Lingue e Letterature Straniere)
In Zusammenarbeit mit dem Staatstheater Mainz
Kontakt:
Prof. Dr. Olaf Müller
Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
muelleo@uni-mainz.de