Vorlesungen Sommersemester 2022

Hinweis: Die Zugehörigkeit der Lehrveranstaltungen zu den einzelnen Modulen des B.A.-Studiengangs Komparatistik/Europäische Literatur, des M.A.-Studiengangs Komparatistik und des M.A.-Studiengangs Weltliteratur ist durch Kurztitel der Module nach den Lehrveranstaltungstitel angegeben.

 

V Einführung in die Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft (BA Modul Einführung)

J. Heß, I. Rajewsky, F. Rauh, M. Wiesmann, A. Zehler, F. Zipfel

2-std., Mi, 12 – 14 Uhr, P 2

Beginn: 20. April 2022

Im Hinblick auf eine theoretische und methodologische Fundierung des Studiums der europäischen Literatur möchte die Vorlesung mit den zentralen Konzepten und Fragestellungen der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft (AVL) bekannt machen. Sie begleitet und ergänzt das gleichnamige Einführungsproseminar. Neben einigen der auch dort behandelten Themen sind Gegenstand vor allem grundlegende Konzepte von Literatur, Probleme der literarischen Kanonbildung („Weltliteratur“), Fragen des literarischen Austauschs zwischen Sprachräumen und Kulturen (Intertextualität, Interkulturalität). Auch auf die Geschichte der AVL soll ein Blick geworfen werden.

 

V Einführung in die Literaturtheorie (BA Modul Literaturtheorie)

F. Zipfel

2-std., Do, 12 – 14 Uhr, P 4

Beginn: 21. April 2022

Was ist Literatur? Diese Frage kann als die Grundfrage jeder allgemeinen Literaturtheorie angesehen werden. Sie ist auch die leitende Fragestellung der Vorlesung. Die äußerst verschiedenartigen Antworten auf die nur scheinbar einfache Frage „Was ist Literatur?“ werden vorgestellt und diskutiert. Zudem werden die unterschiedlichen Herangehensweisen der verschiedenen Antwortversuche und ihre Voraussetzungen erläutert. Dabei werden grundlegende literaturtheoretische Begriffe wie „literarischer Text“, „Autor“, „Leser“, „Kontext“, „Interpretation“, „Bedeutung“ sowie deren Verständnis in den unterschiedlichen theoretischen Ansätzen erörtert.

 

V Transnationale Literatur und Weltliteratur-Konzepte (BA Modul Vergleichende europäische Literaturgeschichte)

N. Blum-Barth

2-std., Mo, 12 – 14 Uhr, online

Beginn: 25. April 2022

Das Seminar widmet sich neuen Konzeptualisierungen literarischer Prozesse im Zeichen von Globalisierung, Migration und Mehrsprachigkeit. Im Zentrum der Betrachtung steht das mit dem Begriff „Transnationale Literatur“ bezeichnete Aufkommen literarischer Texte aus „formerly marginalized or ignored regions of the World“ (Jay 2021, 3). Im Rahmen des Seminars sollen Korrespondenzen zwischen transnationaler Literatur und unterschiedlichen Weltliteratur-Konzepten, aber auch Übergänge und Abgrenzungen zu Beschreibungen von postkolonialer Literatur, Migrationsliteratur, interkultureller Literatur, transkultureller Literatur oder postmigrantischer Literatur geklärt und an literarischen Werken herausgearbeitet werden.
Jay, Paul. Transnational Literature. The Basics. New York: Routledge, 2021.
Levy, Lital und Allison Schachter. „Jewish Literature / World Literature: Between the Local and the Transnational“. PMLA 130:1 (Januar 2015): 92–109.

 

V Kategorien, Konzepte und aktuelle Fragen der Inter- und Transmedialitätsforschung (MA Modul Intermedialität)

I. Rajewsky

2-std., Do, 12 – 14 Uhr, P 104

Beginn: 21. April 2022

Sekundärliteratur zur Einführung:
Schröter, Jens, „Intermedialität. Facetten und Probleme eines aktuellen medienwissenschaftlichen Begriffs“, in: Montage/AV 7.2 (1998), S. 129–154 [s. für eine englischsprachige, etwas aktualisierte Fassung auch Schröter, „Discourses and Models of Intermediality, 2011 (online)]; Wolf, Werner, „Intermediality“, in: Routledge Encyclopedia of Narrative Theory, hg. v. D. Herman, M. Jahn u. M.-L. Ryan, London/New York 2005, S. 251–256; Rajewsky, Irina, „Intermediality, Intertextuality, and Remediation. A Literary Perspective on Intermediality“, in: Intermédialités/Intermediality 6 (2005), S. 43–64 [online]; dies., „Intermedialität, remediation, Multimedia“, in: Handbuch Medienwissenschaft, hg. v. J. Schröter, Stuttgart/Weimar 2014; Rippl, Gabriele (Hg.), Handbook of Intermediality. Literature – Image – Sound – Music, Berlin/Boston 2015; Pethő, Ágnes, „Approaches to Studying Intermediality in Contemporary Cinema“, in: Acta Univ. Sapientiae, Film and Media Studies 15 (2018), S. 165–187; Freeman, Matthew/Rampazzo Gambarato, Renira (Hg.), The Routledge Companion to Transmedia Studies, New York 2019; Jakobi, Stefanie, „Intertextualität, Intermedialität, Transmedialität“, in: Handbuch Kinder- und Jungendliteratur, hg. v. T. Kurwinkel u. P. Schmerheim, Stuttgart 2020, S. 312–321.

V Literatur- und Kulturtheorien im 21. Jahrhundert (MA Modul Theorie der Literatur)

S. Seiler

2-std., Di, 12 – 14 Uhr, P 2

Beginn: 26. April 2022

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts war ein steter und schneller Wechsel literaturtheoretischer Paradigmen zu beobachten: vom in der westlichen Welt neu entdeckten Formalismus, über den Strukturalismus, die Weiterentwicklung der Hermeneutik, die psychoanalytische Literaturtheorie bis hin zu feministischen, gender- oder queerorientierten, postkolonialen, poststrukturalistischen, sprachanalytischen und vor allem kulturwissenschaftlichen Strömungen.
In der Vorlesung soll zunächst als Grundlage eine Reihe postmoderner sowie poststrukturalistischer Theorien intensiv behandelt werden, auch in Hinblick auf ihre Bewertung im 21. Jahrhundert. Als nächster Schritt soll die Bedeutung eines verstärkten kulturwissenschaftlichen Zugangs zu literaturwissenschaftlichen Fragestellungen diskutiert, aber auch kritisch hinterfragt werden. Schließlich werden neueste kultur- und literaturtheoretische Ansätze beleuchtet und auch im Spiegel der konkreten Textanalyse durchgespielt, um zu einem komparatistischen Blick auf diese mitunter durchaus auch diskussionswürdigen Phänomene zu werfen.