Chronik der Mainzer Komparatistik

Bei der Wiedereröffnung der Mainzer Universität am 22. Mai 1946 wird aus Mitteln der französischen Militärregierung eine Gastprofessur für Vergleichende Literaturwissenschaft eingerichtet. Die neue Johannes Gutenberg-Universität ist damit die erste deutsche Hochschule mit einer Professur für Vergleichende Literaturwissenschaft. Diese wird am 7. Juni 1946 von Prof. Dr. Friedrich Hirth, einem aus Österreich stammenden Germanisten und Romanisten jüdischer Herkunft, der seit 1919 in Frankreich gelebt hatte, übernommen. Hirth lehrt bis zu seinem Tode im Dezember 1952.

Danach wird die Professur mehrfach kurzzeitig vertreten, bis 1958 Prof. Dr. Horst Rüdiger den Lehrstuhl zunächst als Vertreter, dann als außerordentlicher und schließlich ab 1960 als ordentlicher Professor für Vergleichende Literaturwissenschaft übernimmt.

1962 nimmt H. Rüdiger einen Ruf an die Universität Bonn an. Fünf Jahre bleibt der Lehrstuhl trotz intensiver Bemühungen um einen Nachfolger vakant.

1967 wird Prof. Dr. Victor Hell, Agrégé de l’Université aus Straßburg, auf den Lehrstuhl für Vergleichende Literaturwissenschaft berufen und übernimmt die Leitung des Seminars. 1971 kehrt V. Hell nach Straßburg zurück und der Lehrstuhl bleibt abermals vakant.

1973 wird Prof. Dr. Edgar Lohner, Stanford University, auf die Professur für Vergleichende Literaturwissenschaft berufen. Das Seminar wird in das „Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft“ umgewandelt. Nach dem plötzlichen Tod Edgar Lohners am 20. Dezember 1975 bleibt die Professur vier Jahre lang vakant.

1979 wird Prof. Dr. Franz Norbert Mennemeier, Freie Universität Berlin, auf die Professur berufen. Zum Wintersemester 1979/80 wird dem Institut eine weitere Professur zugewiesen, die mit Prof. Dr. Horst Fritz besetzt wird.

Nach der Emeritierung von F.N. Mennemeier 1991 wird 1993 Prof. Dr. Dieter Lamping, Ludwig-Maximilians-Universität München, auf die Professur für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft berufen.

Zum 1. September 2003 wird Prof. Dr. Matías Martínez als Nachfolger des emeritierten H. Fritz auf die zweite Professur berufen. M. Martínez nimmt 2004 einen Ruf an die Universität Wuppertal an.

Zum 1. Januar 2006 wird Dr. Winfried Eckel als Nachfolger von M. Martínez berufen.