Lehrveranstaltungen

Literaturadaptionen im Comic

Dozent:innen: Univ.-Prof. Dr. Winfried Eckel
Kurzname: Th. VL Intermed
Kurs-Nr.: 05.861.830
Kurstyp: Vorlesung

Empfohlene Literatur


Zum (Literatur-)Comic: Juliane Blank: Literaturadaptionen im Comic. Ein modulares Analysemodell, Berlin 2015; Monika Schmitz-Emans: Literaturcomics. Adaptationen und Transformationen der Weltliteratur, Berlin, Boston 2012; Florian Trabert et al. (Hg.): Graphisches Erzählen. Neue Perspektiven auf Literaturcomics, Bielefeld 2015.

Zur Theorie der Adaption: Linda Hutcheon, Siobhan O’Flynn: A Theory of Adaptation, New York, London, 2. Auf. 2012; Julie Sanders: Adaptation and Appropriation, Abington, New York, 2. Aufl. 2016.


Inhalt


Nachdem der Comic von der Forschung lange vernachlässig worden ist, ist die „neunte Kunst“ in den letzten Jahren verstärkt in den Fokus der literaturwissenschaftlichen Intermedialitätsforschung gerückt. Insbesondere Adaptionen literarischer Texte durch den Comic haben Aufmerksamkeit gefunden. Sie werden mittlerweile nicht mehr nur als billige Form der Zweitverwertung oder minderwertige Popularisierung begriffen, sondern als eigene Kunstform, die auf das Original ein neues Licht werfen kann, von ihm also nicht nur abhängig ist. Da die altermedialen Bearbeitungen mit ihren Prätexten im Prinzip dieselbe Thematik teilen, erlauben sie auf besonders augenfällige Weise Einsichten in die Medienspezifik unterschiedlicher Darstellungsweisen. Zugleich lassen sich an ihnen grundsätzliche Aufschlüsse über das adaptionstypische Spannungsverhältnis von Treue und Freiheit gegenüber dem Prätext gewinnen und lässt sich ein Begriff der Adaption entwickeln, der ihrer besonderen Kreativität Rechnung trägt („a derivation that is not derivative – a work that is second without being secondary“; Hutcheon/ O’Flynn). Nicht zuletzt kann die Dialektik von Klassikerkritik und Kanonisierung genauer beobachtet werden.

Die Vorlesung möchte einige interessante Adaptionen dieser Art vorstellen. Zur Analyse bieten sich an:
– Goethes „Faust“ und die Transformationen von Falk Nordmann (1996), Felix Görmann („Flix“) (1998) oder David Vandermeulen/ Ambre Lauren Sautet (2006);
– Prousts „À la recherche du temps perdu“ (1913ff.) und Stéphane Heuets großangelegte bande dessinée-Version (1998ff.) oder die einbändige Adaption von Nicolas Mahler (2017);
– Arthur Schnitzlers „Fräulein Else“ (1924) und Manuele Fiors „Mademoiselle Else“ (2009);
– Raymond Queneaus „Exercices de style“ (1947) und Matt Maddens „99 Ways to tell a story. Exercises in Style“ (2005);
– Paul Austers „City of Glass“ (1985) und die Graphic Novel-Fassung von David Mazzucchelli und Paul Karasik (1994)
– u.a.

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
20.04.2023 (Donnerstag) 14:15 - 15:45 00 151 P3
1141 - Philosophisches Seminargebäude
27.04.2023 (Donnerstag) 14:15 - 15:45 00 151 P3
1141 - Philosophisches Seminargebäude
04.05.2023 (Donnerstag) 14:15 - 15:45 00 151 P3
1141 - Philosophisches Seminargebäude
11.05.2023 (Donnerstag) 14:15 - 15:45 00 151 P3
1141 - Philosophisches Seminargebäude
25.05.2023 (Donnerstag) 14:15 - 15:45 00 151 P3
1141 - Philosophisches Seminargebäude
01.06.2023 (Donnerstag) 14:15 - 15:45 00 151 P3
1141 - Philosophisches Seminargebäude
15.06.2023 (Donnerstag) 14:15 - 15:45 00 151 P3
1141 - Philosophisches Seminargebäude
22.06.2023 (Donnerstag) 14:15 - 15:45 00 151 P3
1141 - Philosophisches Seminargebäude
29.06.2023 (Donnerstag) 14:15 - 15:45 00 151 P3
1141 - Philosophisches Seminargebäude
06.07.2023 (Donnerstag) 14:15 - 15:45 00 151 P3
1141 - Philosophisches Seminargebäude
13.07.2023 (Donnerstag) 14:15 - 15:45 00 151 P3
1141 - Philosophisches Seminargebäude
20.07.2023 (Donnerstag) 14:15 - 15:45 00 151 P3
1141 - Philosophisches Seminargebäude